Mit großen Erwartungen ging ich zu meinem ersten PROMS-Konzert. Es sollte das Konzert der Bamberger Symphoniker mit dem Arditti Quartet unter Jonathan Nott werden.
Ein Menschenstrom führte mich von der U-Bahn zielgerichtet zur Royal Albert Hall. An allen Eingängen hatten sich bereits Zuschauerschlangen gebildet, die nur darauf warteten, in das Paradies der klassischen Musik einzutauchen. Sieht die Royal Albert Hall bereits von außen sehr prächtig aus, sollte ich bald aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Als sich die letzte Tür vor mir öffnete und ich in den riesigen Saal trat, fühlte ich mich wie Alice im Wunderland, die in einer neuen Welt, abseits des Alltagstrubels, aufwacht. Der Saal erstrahlte in den wundervollsten Farben, die Zuschauerränge zogen sich bis an die Decke und waren auch dort nahezu voll besetzt. Mich empfang eine atemberaubende Atmosphäre, wie ich es bei einem klassischen Konzert noch nie erlebt hatte.
Das Konzert began mit einer britischen Eraufführung von Helmut Lachenmanns Tanzsuite mit Deutschlandlied und folgte nach einer Pause mit Gustav Mahlers Fünfter Sinfonie. Beide Stücke trugen sowohl eine musikalische Vielfältigkeit als auch einen Kontrastreichtum in sich und zeigten die klangliche Differenziertheit sowie musikalische Vollkommenheit der Bamberger Symphoniker unter Nott. Was mich ebenso begeisterte war die Reaktion der Zuschauer, die der zeitgenössischen Aufführung und dem Ehrengast Lachenmann einen ebenso großen Applaus zukommen ließen wie Mahlers Fünfter. Und auch wenn in der Pause Eis verkauft wurde, Getränke und Sandwiches ohne Scham auch während des Konzerts zu sich genommen werden durften, geschah dies nicht auf Kosten der Musik. Ich selbst wurde Teil einer bedingungslosen Zuwendung zur Musik, Teil dieses Wunderlandes, in das man für mehrere Stunden gezogen wurde.
Der Spuk war vorbei, sobald man die Royal Albert Hall verließ. Zurück blieb aber das Gefühl und die Erinnerung, etwas ganz Einzigartiges an diesem Abend erlebt zu haben. Und der nächste Besuch der PROMS wird sicher nicht lange auf sich warten lassen.
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With great expectations, I went to my first PROMS concert – the concert of the Bamberg Symphony Orchestra with the Arditti Quartet under Jonathan Nott.
A stream of people took me from the underground to the Royal Albert Hall. At all entrances snaking lines of audience members had already formed, just waiting to get into a paradise of classical music. I approach the Royal Albert Hall, already very gorgeous from the outside, knowing there was more to come. When the last door opened before me and I entered the vast hall, I felt like Alice in Wonderland, awakening in a new world away from the daily hustle. The room lit up with the most wonderful colours, the gods reached up to the ceiling and were almost fully occupied. I was welcomed by a breathtaking atmosphere as I had never seen at a classical concert.
The concert began with the British premiere of Helmut Lachenmann’s ‘Tanzsuite mit Deutschlandlied’ and was followed, after a pause, by Gustav Mahler’s Fifth Symphony. Both pieces are full of musical diversity and contrasts and show the tonal subtlety and musical perfection of the Bamberg Symphony Orchestra under Nott. What thrilled me was also the reaction of the audience, who gave the same big applause to the contemporary performance and the guest of honour Lachenmann as to Mahler’s Fifth. And even, if in the break ice-cream was sold, and drinks and sandwiches were allowed to be consumed during the concert without shame, this was not done at the expense of the music. I myself was part of an unconditional devotion to the music, part of this wonderland into which one was pulled for several hours.
The dream was over as soon as I left the Royal Albert Hall, but the feeling and the memory of having experienced something unique that night has stayed. My next visit to the PROMS will surely not be long in coming.
Carolin